Fürther Landkreis Nachrichten - 17.9.2004 - [B0409171]
Zirndorf - Am Zirndorfer Hallen-Freibad haben schon wieder Bagger zu tun.
Derzeit wird mit dem Ausbau der Neptunstrasse zwischen Parkplatz und Albrecht-Dürer-Strasse begonnen. Die Grünen haben dagegen protestiert: durch die Nutzung der ehemaligen Bibertbahntrasse würden vollendete Tatsachen geschaffen, die eine Nutzung für den öffentlichen Personennahverkehr ausschließen.
Beim Bau des neuen Hallenbades war das ehemalige Gleisbett der "Bibertbärbl" zum Lagerplatz umfuktioniert worden. Dort wurde Schotter und Sand zwischengelagert, der bei den Arbeiten ausgebaggert worden war. Inzwischen wird das noch verwendbare Baumaterial abgefahren und in den nächsten Wochen soll dann die Umgestaltung der Strecke beginnen.
Die Neptunstrasse soll künftig den größten Teil des Verkehrs von und zum Hallenbad aufnehmen und die Autos direkt von der Albrecht-Dürer-Strasse zum Parkplatz bringen. Derzeit noch Einbahnstrasse von West nach Ost wird die Trasse dann im Gegenverkehr zu befahren sein. Dadurch soll die dicht bebaute und verwinkelte Hirtenackerstrasse vom Verkehr entlastet werden.
Die Neptunstrasse ist nur an einer Seite bebaut. Auf der anderen Straßenseite verlief bis in die 80er Jahre die Bibertbahn. Die Gleisstrasse soll nun für die neue Straße genutzt werden. Auch neue Parkplätze werden dort entstehen.
Die Grünen im Zirndorfer Stadtrat üben scharfe Kritik an den Arbeiten. Bereits in der Haushaltsdebatte im Frühjahr hatten die beiden grünen Stadträte Wolfram Schaa und Kerstin Führes darauf hingewiesen, dass durch den Ausbau der Neptunstrasse Sachzwänge geschaffen werden, die eine - wie auch immer geartete - Nutzung der Bibertbahntrasse schwieriger und kostenaufwendiger machen.
Wolfram Schaa: "Kann ein Steuerzahler verstehen, wenn zunächst die Straße auf der Trasse der ehemaligen Bierbahn ausgebaut wird, diese dann aber eventuell wieder zurückgebaut werden muss, wenn die Trasse doch wieder für den ÖPNV genutzt werden sollte?"
"Auch wenn"- so Kerstin Führes "die Wiedernutzung der Trasse bisher leider noch nicht absehbar ist, sollte die Option dafür doch nicht zerstört werden. Ist der Trassenbereich erst einmal überbaut, verschwindet die Trasse auch immer weiter aus dem Bewusstsein der Bevölkerung." Auf kommunaler Ebene sei dagegen bislang wenig unternommen worden. Und vor allem die Stadt Zirndorf zeigt den Grünen zufolge keinerlei Interesse an der Wiederbelebung der Bahnstrecke. Die jetztige Entwicklung sei symptomatisch für eine desolate Verkehrssituation, stellen Schaa und Führes fest.
GERHARD LAUCHS
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